Veranstaltungen im Dezember 2013
Arbeit und Leben, Lange Geismarstraße 72, Göttingen
Trauriges und Fröhliches nebeneinander
Chanukka in Theresienstadt: Bilder von Helga Weissova
Anzünden des ersten Chanukka-Lichtes und Chanukka-Spezialitäten.
Wegen der Essensvorbereitung ist eine Anmeldung erforderlich unter Telefon 0551/82081281 (David Kleiner) oder per Mail an JKG-Goe@t-online.de.
Veranstaltet von der Jüdischen Kultusgemeinde für Göttingen und Südniedersachsen und vom Jüdischen Lehrhaus Göttingen
ver.di-Geschäftsstelle, Groner Tor-Straße 32, Göttingen
Wolfsburg und der Porsche-Mythos
Eine kritische Beleuchtung des Unternehmens Volkswagen während der NS-Zeit und der Umgang mit Geschichte
Lesung und Diskussion mit Mechthild Hartung, Hartwig Hohnsbein und Alfred Hartung
Veranstaltet von der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes — Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) und dem ver.di Bildungswerk Göttingen
Volkswagen wird 75 Jahre alt. Absatzrekorde, schicke Autos, satte Profite, zufriedene Arbeiter. Wer denkt da an einen NS-Musterbetrieb, an „Kraft durch Freude“, an Zwangsarbeit und KZ-Sklaven?
26. Mai 1938: Grundsteinlegung durch Adolf Hitler im Beisein von Porsche, Piëch und 70.000 fanatischen „Volksgenossen“. Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der besetzten Länder, Kriegsgefangene und KZ-Sklaven müssen Minen, Flugzeug- und Raketenteile sowie Kraftfahrzeuge produzieren und munitionieren so die faschistische Wehrmacht für den mörderischen Fedzug. Für die Porsches und Piëchs die Begründung des Milliardenvermögens, für die zur Arbeit gezwungenen 20.000 Männer und Frauen ein Albtraum, den viele nicht überleben.
In dem Buch „75 Jahre 'Stadt des KdF-Wagen' — Wolfsburg" haben die Referenten diesen Teil der VW-Geschichte beleuchtet. Sie spüren der durch die Nazis begründeten „klassenlosen Volks- und Betriebsgemeinschaft“ nach und beschreiben Kontinuitäten, durch die aus der „Stadt des KdF-Wagen“ das heutige Wolfsburg wurde. Die ungebrochene Verehrung von Porsche ist dem Mythos vom „genialen Konstrukteur“ geschuldet. Kann sich eine Legende so lange halten, weil sie Teil der Marketingstrategie ist?
Nach der Befreiung vom Faschismus zunächst „herrenlos", gehört Volkswagen 75 Jahre nach der pompösen Gründung dem Porsche-/Piëch-Familienclan, der auf den Gebeinen der ehemaligen Zwangsarbeiter seinen heutigen Reichtum von 35 Milliarden Euro errichtete.
Thomas-Bürgenthal-Haus (Stadtbibliothek), Gotmarstraße 8, Göttingen
112 Namen — 1 Keller — Keine Erinnerung
Antifaschistische Geschichte sichtbar machen. Kunstaktion am ehemaligen Stadthaus
Veranstaltet von der Antifaschistischen Linken International A.L.I. in Kooperation mit dem Verein zur Förderung antifaschistischer Kultur und dem DGB Region Südniedersachsen-Harz
Mehrere hundert Göttinger Antifaschist_innen haben gegen die Nazis Widerstand geleistet. Viele von ihnen wurden nach der Machtübertragung an die Nazis im alten Polizeigefängnis eingesperrt, gedemütigt, zum Teil von hier in die Konzentrationslager verschleppt. 112 Namen sind bekannt, in der öffentlichen Erinnerung und im Stadtbild wird ihnen kein Platz eingeräumt. Mit einer Licht-, Ton- und Silhouetteninstallation am ehemaligen Stadthaus begeben wir uns auf Spurensuche: Wer waren diese Menschen? Wie ist ihre Geschichte mit den Räumen der heutigen Stadtbibliothek verbunden? Warum bleibt ihr Wirken bis heute unsichtbar? Wie kann ein authentischer Ort der Erinnerung gestaltet werden?
KZ-Gedenkstätte Moringen, Lange Straße 58, Moringen
Führung zum Jugend-KZ Moringen
Nähere Informationen und Anmeldung: 05554/2520, info@gedenkstaette-moringen.de
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Moringen
Die Häftlinge des Jugend-KZ Moringen waren SS-Terror, Hunger und Zwangsarbeit ausgesetzt. Ab 1941 war das Jugend-KZ Experimentierfeld innerhalb der Ns-Rassenpolitik. Unter Leitung von Dr. Robert Ritter versuchten sogenannte Kriminalbiologen, ihre These, wonach Kriminalität und „Asozialität“ erblich bedingt seien, mit pseudowissenschaftlichen Untersuchungen an den Häftlingen zu belegen.
Apex, Burgstraße 46, Göttingen
Eine Ermutigung zur Erforschung der Familiengeschichte im Nationalsozialismus
Vortrag und Diskussion in familiärem Rahmen mit Katrin Raabe und Roland Laich
Veranstaltet von der Geschichtswerkstatt Göttingen
Kolportierte Anekdoten über den Onkel bei der Wehrmacht und Sätze wie „Oma war immer gegen den Hitler" kennen wir alle. Oft machen Details dieser Statements stutzig, irgendetwas kann an der Geschichte nicht stimmen und erzeugt Zweifel. Am konkreten Beispiel ihrer Familiengeschichten werden die Referent_innen anschaulich erzählen, wie sich die Werdegänge verwandter Personen im Nationalsozialismus mitunter sehr detailliert nachvollziehen und belegen lassen. Viele Quellen sind heute relativ leicht zugänglich. ArchivarInnen helfen kompetent und engagiert und das Internet ist eine Fundgrube für historische Hintergrundfakten. Die Kontaktaufnahme mit ZeitzeugInnen und LokalhistorikerInnen vor Ort ist oft eine weitere ergiebige Hinweis- und Informationsquelle.
Nach einem persönlichen Einstieg in das Thema wird es im zweiten Teil der Veranstaltung um die Möglichkeiten der Recherche gehen. Natürlich bleibt auch genug Zeit für Fragen und Diskussionen. Die Veranstaltung soll Menschen ermutigen, Familienlegenden zu hinterfragen und sich mit der NS-Vergangenheit der eigenen Familie auseinander zu setzen.
Thomas-Bürgenthal-Haus (Stadtbibliothek), Gotmarstraße 8, Göttingen
112 Namen — 1 Keller — Keine Erinnerung
Antifaschistische Geschichte sichtbar machen. Kunstaktion am ehemaligen Stadthaus
Veranstaltet von der Antifaschistischen Linken International A.L.I. in Kooperation mit dem Verein zur Förderung antifaschistischer Kultur und dem DGB Region Südniedersachsen-Harz
Mehrere hundert Göttinger Antifaschist_innen haben gegen die Nazis Widerstand geleistet. Viele von ihnen wurden nach der Machtübertragung an die Nazis im alten Polizeigefängnis eingesperrt, gedemütigt, zum Teil von hier in die Konzentrationslager verschleppt. 112 Namen sind bekannt, in der öffentlichen Erinnerung und im Stadtbild wird ihnen kein Platz eingeräumt. Mit einer Licht-, Ton- und Silhouetteninstallation am ehemaligen Stadthaus begeben wir uns auf Spurensuche: Wer waren diese Menschen? Wie ist ihre Geschichte mit den Räumen der heutigen Stadtbibliothek verbunden? Warum bleibt ihr Wirken bis heute unsichtbar? Wie kann ein authentischer Ort der Erinnerung gestaltet werden?