Veranstaltungen im Oktober 2019
Katholisches Pfarrheim Moringen, Tannenbergstr.1, linker Eingang
„Gestohlene Jugend. Jugend-KZ’s im Nationalsozialismus"
Ein Film von Iris Berghöfer und Heiner Thimm
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Moringen im Rahmen des Treffens der Generationen
Mit viel Ruhe lässt der Film ehemalige Häftlinge der Jugendkonzentrationslager Moringen und Uckermark zu Wort kommen. Die inzwischen Achtzigjährigen erzählen wie sie als 15- oder 16-jährige Jugendliche von einem Tag auf den anderen aus dem Kreis ihrer Familien und Freund*innen heraus verhaftet wurden. Sie berichten von ihrer Ankunft im Lager, vom Häftlingsalltag, von Zwangsarbeit und Hunger, von Terror und drakonischen Strafen der SS und von der ganz persönlichen Not jedes Einzelnen in dieser von Rechtlosigkeit und Willkür geprägten Situation. Das Ende der Haft kam für die meisten von ihnen erst im Frühjahr 1945. Wenn sie sich heute erinnern, fällt ihr Blick auf eine gestohlene Jugend.
Gräberfeld für die Opfer des Jugend-KZ, Friedhof Moringen
Historischer Rundgang zur Erinnerungskultur in Moringen
Mit Arne Droldner
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Moringen im Rahmen des Treffens der Generationen
„Als wenn nie etwas gewesen wäre“. Mit diesen Worten beschrieb in den 1980er Jahren der ehemalige Häftling des Jugend-KZ Leopold Mraz die Situation in Moringen. Gegen große Widerstände begannen Menschen aus dem Ort und der Region mit der Aufarbeitung der Geschichte der Moringer Konzentrationslager, sie luden ehemalige Häftlinge ein, organisierten Zeitzeugengespräche, recherchierten in Archiven, erarbeiteten Dokumentationen, planten öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen, setzten sich für ein Gedenken an die Opfer ein und entwickelten Pläne für die Errichtung einer Gedenkstätte. Der Prozess der Aufarbeitung entzündete sich an zahlreichen Ereignissen und er kann an verschiedenen Orten im Stadtraum beschrieben werden.
Ehemaliges Kommandanturgebäude, Lange Straße 32, Moringen
„Facetten der Erinnerung“
Podiumsgespräche
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Moringen im Rahmen des Treffens der Generationen
1989 waren es die Erinnerungen ehemaliger Häftlinge der Moringer Konzentrationslager, die den Weg für die Gründung der Lagergemeinschaft bereiteten. In den Gesprächen mit unterschiedlichen Zeitzeug*innen wollen wir Facetten der Erinnerung aufgreifen und Aspekte der familiären, intergenerationalen Bedeutung der Erinnerung wie auch der Vermittlung der Erinnerungen im Kontext der Entwicklung der Lagergemeinschaft und des Ortes thematisieren:
U.a. werden wir mit einem ehemaligen Häftling des Jugend-KZ sprechen und mit einem alteingesessenen Moringer über seine Wahrnehmung des KZ als Kind. Der Sohn eines politischen Häftlings spricht darüber wie nach dem 2. Weltkrieg die Diffamierung politischer Häftlinge andauerte. Am Ende der Podiumsgespräche berichten Schüler*innen der KGS Moringen von ihrer Studienreise in die Gedenkstätte Auschwitz und sprechen darüber, was für sie heute Erinnerungsarbeit bedeutet.
Gedenktafel an der ehemaligen Kommandantur, Lange Straße 32, Moringen
Öffentliches Gedenken an die Opfer der Moringer Konzentrationslager mit anschließender Kranzniederlegung
Ein Film von Iris Berghöfer und Heiner Thimm
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Moringen im Rahmen des Treffens der Generationen