Pressemitteilung des Bündnis „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“ vom 27.01.2010 :: Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus


Pressemitteilung des Bündnis „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“ vom 27.01.2010:

Göttinger Polizei schikaniert Gäste der Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ Auschwitz

Zum gestrigen Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz veranstaltete das Bündnis „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“ eine Lesung und ein Konzert mit Esther Bejarano, einer Zeitzeugin, die das KZ Auschwitz überlebte.

Kurz vor dem Konzert begann die Göttinger Polizei mit der Durchsuchung eines Wohnhauses in der Roten Straße, da sie dort Hinweise auf den Brand in der Ausländerbehörde vermutete.

Während Esther Bejarano aus ihren Erinnerungen an ihren Überlebenskampf im KZ Auschwitz las, waren im Saal des Alten Rathauses Polizeisirenen und Blaulicht wahrzunehmen.

Als im Anschluss an die Veranstaltung die über 250 Gäste das Alte Rathaus verlassen wollten, wurden sie am Fuß der Rathaustreppe von PolizeibeamtInnen gefilmt und konnten nur durch ein Spalier von PolizistInnen die Straße erreichen.

"Dieser Einsatz der Polizei kündet von beispielloser Ignoranz gegenüber dem Gedenktag und der deutschen Verantwortung für den Nationalsozialismus. Als Polizistin würde ich mich schämen, einer Auschwitz-Überlebenden und ihrer Familie so zu begegnen. Ich kann mir nicht erklären, was die Polizei von den Gästen der Veranstaltung wollte“ sagte Pia Gries vom DGB, einem der MitveranstalterInnen.

Das Bündnis „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“ verurteilt das Vorgehen der Polizei aufs Schärfste und fordert eine öffentliche Erklärung und Entschuldigung der Göttinger Polizei.

Die Veranstaltung wurde von der Stadt Göttingen unterstützt. Das Bündnis „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus“ wird getragen von: