Veranstaltungen im Januar 2010
Freie Altenarbeit Göttingen, Am Goldgraben 14, Göttingen
Zivilcourage in Nazi-Deutschland
Erzählcafe mit Pastor Klaus Reichmuth
Veranstaltet von der Freien Altenarbeit Göttingen
Kurz vor seinem Abitur in Stettin im Januar 1942 wurde Klaus Reichmuth als 18-Jähriger von der Gestapo ins KZ Sachsenhausen gebracht – bekleidet mit seinem Mantel der Hitler-Jugend. Reichmuth, von 1967 bis 1989 Pastor der St.-Johannis-Gemeinde in Göttingen, wird uns berichten, wie er im KZ überleben konnte und wie dies seinen weiteren Lebensweg geprägt hat. Die christliche Opposition seiner Eltern in Nazi-
Deutschland spielt dabei eine große Rolle.
Zeugnisse aus Stein
Führung mit Harald Jüttner über den Jüdischen Friedhof in Göttingen
Treffpunkt: An der Gerichtslinde/ Kasseler Landstraße, Göttingen. Männer sind gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.
Veranstaltet von der Jüdischen Gemeinde Göttingen und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Arbeit und Leben, Lange Geismarstraße 72, Göttingen
„Exil der frechen Frauen“
Lernhaus mit Cornelia Stocker zum Roman von Robert Cohen
Veranstaltung vom Jüdischen Lehrhaus Göttingen
Im Mittelpunkt dieses Lernhauses - einer anderen Form des Lernens - stehen Olga Benario, Maria Osten, Ruth Rewald und andere linke Frauen (darunter viele Jüdinnen), die im Exil gegen den Nationalsozialismus kämpften.
Galerie Apex, Burgstraße 46, Göttingen
Die Shoah im Kino
Wie das Unvorstellbare zum Spielfilmthema wird

Vortrag und Broschürenvorstellung
Veranstaltet von OLAfA (Offene Linke – Alles für Alle), Basisgruppe Geschichte und Einzelpersonen
Die Broschüre zur Veranstaltung können Sie auf der Seite „Shoah im Spielfilm“ herunterladen
Spielfilme über den nationalsozialistischen Massenmord an den europäischen Jüdinnen und Juden haben Konjunktur. Was 1978/79 mit der amerikanischen Fernsehserie „Holocaust“ begann, findet seit den 90er Jahren in immer schnellerer Folge seine Fortsetzungen – von „Schindlers Liste“ über „Das Leben ist schön“ bis zu „Der Junge im gestreiften Pyjama“. Welche Rolle spielen derartige publikumswirksame Filme bei der Erinnerung an die Shoah? Welches Bild der NS-Vergangenheit wird dabei gezeichnet? Und ist die Darstellung des Unvorstellbaren überhaupt angemessen möglich? Diesen Fragen widmet sich eine Broschüre, die aus dem Göttinger Bündnis „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus – 27. Januar“ heraus entstanden ist. In der Veranstaltung wird sie erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Kreisvolkshochschule (KVHS), Marktstraße 75, Duderstadt
Untergang und Nachgeschichte der Synagogengemeinde Duderstadt 1933 bis 1988
Vortrag von Götz Hütt und Brita Bunke-Wucherpfennig (Geschichtswerkstatt Duderstadt e.V.)
Veranstaltet von der KVHS Göttingen und der Geschichtswerkstatt Duderstadt e.V.
Dieser Vortrag schließt sich historisch an die Veranstaltung vom 4. November 2009 an. Die „Machtergreifung" von 1933 sowie die „Reichskristallnacht“ von 1938, aber auch die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg sollen an diesem Abend thematisiert werden.
DGB-Haus, Obere-Masch-Straße 10, Göttingen
Geschichtspolitik und Antiziganismus
Der Umgang mit dem NS-Völkermord an Sinti und Roma
Vortrag von Kathrin Herold (Bremen) und Yvonne Robel (Hamburg)
Veranstaltet von DGB-Jugend Südniedersachsen/Harz
Der Gedenkschub der 1990er Jahre hat auch die noch in den 1980er Jahren als die „vergessenen Opfer“ betitelten Roma ins gesamtdeutsche Erinnerungstableau integriert. Dennoch lässt sich anhand aktueller Beispiele, wie etwa der Diskussion über die Errichtung eines Roma-Mahnmals in Berlin, zeigen, dass auch die verstärkte Auseinandersetzung mit dem nationalsozialistischen Völkermord an Sinti und Roma wesentlich durch eine enge Verbindung von Gedenkpolitik und Antiziganismus geprägt wurde und wird. In ihrem Vortrag suchen Kathrin Herold und Yvonne Robel, Mitherausgeberinnen des 2009 erschienenen Sammelbandes „Antiziganistische Zustände“, nach Wegen, wie ein solchermaßen von Stereotypen geprägtes Sprechen „über Roma“ entlarvt werden kann.
Altes Rathaus, Kornmarkt, Göttingen
„Per la Vita“
Konzert zum Holocaust-Gedenktag mit Esther Bejarano und Microphone Mafia
Eintritt: 7 €, ermäßigt 4 €
Vorverkauf im Roten Buchladen, Nikolaikirchhof 7, Göttingen, und bei den anderen Veranstaltungen dieser Reihe.
Veranstaltet vom Göttinger Bündnis „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus – 27. Januar“
Esther Bejarano überlebte als Musikerin des Mädchenorchesters das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück. Ihr gelang die Flucht von einem der Todesmärsche. Als politische Aktivistin und Musikerin kämpft Esther Bejarano noch heute gegen Faschismus und Antisemitismus. Gemeinsam mit den Kölner Rappern Kutlu Yurtseven und Signore Rossi von Microphone Mafia, die seit den 90ern sehr erfolgreich gegen Rassismus rappen, gründete sie ein spannendes Musikprojekt und veröffentlichte die CD „Per la vita“.
Medizin im Nationalsozialismus in Göttingen – Stadtrundgang
Dauer: ca. 90 Minuten
Treffpunkt: Haupteingang der Neuen Universitätsbibliothek, Platz der Göttinger Sieben 1, Göttingen.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich!
Veranstaltet von der Geschichtswerkstatt Göttingen
Der Rundgang vermittelt auf dem Gelände des ehemaligen Universitätsklinikums die Geschichte der medizinischen Wissenschaften im Nationalsozialismus und ausgewählter Professoren der Medizinischen Fakultät der Universität Göttingen. Rund 1600 Männer und Frauen wurden während der Zeit des Nationalsozialismus in Göttinger Universitätskliniken zwangssterilisiert. In den Unikliniken waren ZwangsarbeiterInnen beschäftigt. Welche Haltung hatten Göttinger Medizinwissenschaftler zur rassistischen Gesundheitspolitik der Nationalsozialisten? Wie verliefen ihre Karrieren in der NS-Zeit und nach 1945?
Katholische Kirchengemeinde St. Michael, Gemeindesaal, Kurze Straße, Göttingen
„Die Besserung“
Ein Theaterstück über das Jugendkonzentrationslager Moringen
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Moringen
Im Zentrum steht das Schicksal des 14-
jährigen Franz, der 1942 bei den faschistischen Jugendbehörden als „Herumtreiber“ und „Pubertätsversager“ aktenkundig wird und nach zwei Fluchtversuchen aus einem Jugendheim in das Jugendkonzentrationslager Moringen überstellt wird. Die Geschichte des Häftlings Franz ist eingebettet in eine Rahmenhandlung, in der zwei Söhne sich über das aus Scham von ihren Vätern lange verschwiegene Geheimnis des Lageraufenthaltes unterhalten.
Das Stück wurde von der theaterproduktion stille hunde in Zusammenarbeit mit der KZ-Gedenkstätte Moringen anhand von Aufzeichnungen Überlebender für das Klassenzimmer entwickelt.