Veranstaltungen im November 2019 :: Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Veranstaltungen im November 2019

Freitag, 01.11.2019, 17.00 Uhr
Stadtlabor, Schildweg 1, Göttingen

Ohh Porajmos

Ausstellungseröffnung und Workshop

Für den Workshop anmelden können Sie sich bis zum 28.10.2019 unter mail@roma-center.de oder 0551 / 388 76 33 — oder Sie kommen spontan vorbei.

Die Ausstellung ist bis zum 15.11.2019 zu sehen.

Veranstaltet von Roma Center e.V.

Das Roma Center zeigt die Ausstellung Ohh Porajmos. Die Comic- und Texttafeln des Sinti-Künstlers Boris Weinrich befassen sich aus der Sicht des Nachkommen mit der Verfolgung und Ermordung der Roma und Sinti, mit den Menschen­versuchen und den Tätern, die unbehelligt nach dem Krieg weiter Karriere machen konnten, sowie mit Diskriminierung und Rassismus gegen Roma und Sinti bis heute.

Vor dem Hintergrund des 2. Weltkriegs, aber auch aktueller Entwicklungen, gibt unser popkulturell geprägter Gastreferent, der Roma-Aktivist Vicente Rodriguez Fernandez, bei der Ausstellungs­eröffnung einen Workshop zur Bedeutung von Comics im Kampf gegen Faschismus und Rassismus.

Samstag, 09.11.2019, 18.00 Uhr
Platz der Synagoge, Ecke Obere/ Untere-Masch-Straße, Göttingen

Gedenkstunde am Mahnmal

Veranstaltet von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammen­arbeit in Göttingen und von der Stadt Göttingen

Die diesjährige Veranstaltung zum Gedenken an den Brand der Synagoge während der Reichs­pogromnacht vom 9./10.11.1938 wird gestaltet von Schülerinnen und Schülern des Theodor-Heuß-Gymnasiums mit ihrem Lehrer Matthias Behn. Sie werden an die Familien Gräfenberg, Rosenberg und Eisenstein erinnern, für deren Mitglieder im Dezember Stolper­steine in Göttingen verlegt werden.

Die musikalische Gestaltung wird ebenfalls vom Theodor-Heuß-Gymnasium übernommen.

Samstag, 09.11. 2019, 19.30 Uhr
Restaurant und Begegnungsstätte Löwenstein, Rote Str. 28, Göttingen

„Das Glückskind erzählt...“ — 1. Teil

(Teil 2 findet am 16.11.2019 statt)

Veranstaltet vom Jüdischen Lehrhaus

Anlässlich der Verleihung des Edith-Stein-Preises 2019 an Professor Dr. Thomas Buergenthal, zeigt das Jüdische Lehrhaus an zwei Abenden das Interview, das Eva Tichauer Moritz und ihre Tochter Roxana Alvarez Tichauer 2001 in Den Haag aufgezeichnet haben und in dem der Preisträger über sein Leben berichtet.

Samstag, 09.11.2019 bis Freitag, 31.01.2020
Restaurant und Begegnungsstätte Löwenstein, Rote Str. 28, Göttingen

Jüdischer Widerstand im National­sozialismus

Ausstellung

Veranstaltet vom Jüdischen Lehrhaus und f_act

Die Ausstellung informiert über verschiedene Formen, Orte und Ausprägungen jüdischen Widerstands im National­sozialismus: Von erfolgreichen Aufständen, wie denen in den Vernichtungs­lagern Sobibór und Treblinka, über den verzweifelten Widerstand der Jüdinnen und Juden des Warschauer Ghettos, bis hin zu der unbekannteren Geschichte jüdischer Fallschirms­pringer*innen aus dem Mandatsgebiet Palästina, die sich über Europa absetzen ließen, um den Widerstand in Ghettos und Konzentrations­lagern zu organisieren. Die Ausstellung wird jeweils zu den Öffnungs­zeiten im Bistro Löwenstein zu sehen sein.

Sonntag, 10.11.2019 bis Sonntag, 02.02.2020
Dauer­ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangs­arbeit. Süd­nieder­sachsen 1939-1945“ in der BBS II, Godehard­straße 11, Göttingen

4074 Tage — Tatorte des NSU

Eine Fotoausstellung in der Dauer­ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangs­arbeit“

Vernissage am Sonntag, 10.11.2019, 14.00 bis 16.00 Uhr:
Thematische Einführung mit Annegrit Berghoff, Bündnis „Kein Schluss­strich“, Göttingen
Ausstellungsführung mit der Fotografin Gabriele Reckhard, Schwelm

Öffnungszeiten: Mittwochs und Freitags 10.00 bis 14.00 Uhr sowie 1. Sonntag im Monat 14.00 bis 17.00 Uhr und für Gruppen nach Vereinbarung

Offene Führungen mit Diskussion:
Mit Roland Zeyen, Geschichts­werkstatt Duderstadt
Sonntag, 24.11.2019, 14.00 Uhr
Dienstag, 10.12.2019, 17.30 bis 19.45 Uhr, zusammen mit dem Bildungswerk ver.di
Sonntag, 19.01.2020, 14.00 Uhr

Angebot für Schulklassen ab Klassen­stufe 10 und Jugend­gruppen
mit Frauke Klinge | Wolfgang Muhs | Annika Fischer:
Zum Besuch der Foto­ausstellung „4074 Tage — Tatorte der NSU" bieten wir jungen Menschen ab etwa 15 Jahre einen kosten­losen Workshop mit spezieller Führung an: ein 90-minutiges oder ein 135-minutiges (ausführlicher mit Gruppen­arbeit und Diskussion) Programm. Hier erkunden die Schüler_innen die Geschichten hinter den Tatorten und nehmen darüber hinaus auch gegenwärtige Entwicklungen der rechts­terroristischen Szene in den Blick.
Für Schulklassen und Jugend­gruppen ist eine Anmeldung erforderlich! Sie erreichen uns unter info@zwangsarbeit-in-niedersachsen.eu oder 0551 / 29 34 69 01.

Für Schulklassen ab Klassenstufe 10 und Jugendgruppen ist eine spezielle Führung (auch mit Workshop) auf Anfrage möglich.

Finissage, aber kein Schluss­strich! am Sonntag, 02.02.2020, 14.00 bis 16.00 Uhr:
Vortrag „Es ist noch lange nicht zu Ende“ mit Ayşe Güleç, Initiative 6. April, Kassel
Führung durch die Sonder­ausstellung mit Roland Zeyen, Geschichts­werkstatt Duderstadt

Mehr unter: www.zwangsarbeit-in-niedersachsen.eu

Veranstaltet von der Geschichts­werkstatt Göttingen e.V. und der Dauer­ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangs­arbeit. Süd­nieder­sachsen 1939-1945“ in Kooperation mit dem Haus der Kulturen Göttingen

Das Motto der Ausstellung „4074 Tage - Tatorte der NSU-Morde“ bezieht sich auf den Zeit­raum vom ersten Mord im September 2000 bis zur Aufdeckung des NSU im November 2011. Es handelt sich um die Zeit­spanne, in der die Familien der Opfer nicht nur mit dem gewaltsamen Tod ihres Angehörigen leben mussten, sondern zudem den Verun­glimpfungen und der Kriminali­sierung durch Ermittlungs­behörden und Medien ausgesetzt waren. Zehn Menschen haben die Rechts­terroristen des NSU in dieser Zeit erschossen, alle an ihrem Arbeitsplatz. Die Fotografin Gabriele Reckhard hat mit ihrer Kamera genauer hingesehen — auf das, was für die Familien jahrelang die einzige Gewissheit war: die Tatorte, an denen ihre Angehörigen ermordet wurden.

Bis zur Selbst­enttarnung des NSU im November 2011 mussten die Familien nicht nur mit dem gewaltsamen Tod ihrer Angehörigen leben. Sie waren zudem der Verunglimpfung, Ignoranz und Krimin­alisierung durch Ermittlungs­behörden, Medien und Öffentlich­keit ausgesetzt. Auch nach Ende des fünf Jahre dauernden Straf­prozesses im Sommer 2018 sind wichtige Fragen weiter offen. Was bleibt, ist die Verantwortung, genauer hinzusehen, um die politischen Hinter­gründe der Morde aufzuklären und die Ursachen für Rassismus und Rechts­extremismus, Nationalismen und Hass zu bekämpfen.

Dienstag, 12.11.2019, 19.30 Uhr
Saal der Reformierten Gemeinde Göttingen, Untere Karspüle 11, Göttingen

Fritz Bauer im Interview

Veranstaltet von amnesty international Göttingen

In dieser szenischen Lesung wird sowohl die Arbeit als auch der Mensch Fritz Bauer hautnah erlebbar.

Als Kind jüdischer Eltern und politisch aktiver Mensch wurde Fritz Bauer in der NS-Zeit zunächst inhaftiert und konnte später nach Skandinavien emigrieren. 1949 kehrte er nach Deutschland zurück und war dann als hessischer General­staatsanwalt entscheidend für die Einleitung und Durchführung der Auschwitz­prozesse ab 1963 verantwortlich.

Dieter Schenk (Preisträger des Fritz Bauer Preises der Humanistischen Union, 2003) schrieb und inszenierte dieses Stück, welches durch musikalische Zwischen­stücke begleitet und unterstützt wird.

Donnerstag, 14.11.2019, 19.00 Uhr
Restaurant und Begegnungsstätte Löwenstein, Rote Straße 28, Göttingen

Jüdischer Widerstand im National­sozialismus

Vortrag von Conrad Kunze

Veranstaltet vom Jüdischen Lehrhaus und f_act

Ein geheimer Brief, eine verweigerte Geste — subtile Handlungen ebenso wie offenes Aufbegehren — Widerstand in einem totalitären Herrschaftssystem wie dem National­sozialismus nahm unzählige Formen an. Die totalitäre Herrschaft des National­sozialismus erscheint in Gesprächen und in den Erinnerungsdiskursen als ein Phänomen, dem kaum etwas entgegenzusetzen war. Der Jüdische Widerstand ruft hingegen in Erinnerung, dass auf allen Ebenen und mit allen Mitteln Widerständigkeit möglich war und auch geleistet wurde. Manches davon blieb unbemerkt, vieles aber wurde verschwiegen und ist vergessen.

Im Vortrag soll ein Blick auf einen Ausschnitt dessen geworfen werden, was Jüdinnen und Juden gegen die national­sozialistische Herrschaft und ihr anti­semitisches Vernichtungsprojekt unternahmen.

Samstag, 16.11.2019, 19.30 Uhr
Restaurant und Begegnungsstätte Löwenstein, Rote Straße 28, Göttingen

„Das Glückskind erzählt...“ — 2. Teil

Veranstaltet vom Jüdischen Lehrhaus und f_act

Fortsetzung des Interviews vom 9.11. 2019.

Sonntag, 17.11.2019, 16.00 Uhr
Restaurant und Begegnungsstätte Löwenstein, Rote Straße 28, Göttingen

Mitzwah Day 2019: Tue Gutes und erwarte nichts dafür.
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“

Veranstaltet von der Jüdischen Kultusgemeinde

Theaterstück über das Leben der Kinder im Getto
(Mit Publikums-Teilnahme)

Sonntag, 17.11.2019, 17.00 Uhr
Holbornsches Haus, Rote Straße 34, Göttingen

Erinnerung transgenerationell

Vortrag und Diskussion von und mit Kurt Grünberg (Sigmund-Freud-Institut, Frankfurt)

Veranstaltet von f_act

Die Erinnerungen von Zeitzeug*innen spielen eine bedeutende Rolle im Gedenken an die Opfer des National­sozialismus. Heute, fast 75 Jahre nach Ende der national­sozialistischen Terrorherrschaft, können immer weniger Überlebende von ihren Erlebnissen berichten. Die Erinnerungen ihrer Nachkommen, Angehörigen und Freund*innen, sogenannten Zweitzeug*innen, erlangen dadurch eine neue, größere Bedeutung. Verändert sich das Gedenken an die Opfer des National­sozialismus, wenn uns nicht mehr die unmittelbaren Zeitzeug*innen berichten können? Und wie werden überhaupt Erinnerungen und die damit verbundenen extremen Traumata weitergegeben?

Dr. Kurt Grünberg arbeitet als Psychoanalytiker seit Jahrzehnten mit Überlebenden und ihren Angehörigen. Er forscht zu den psychosozialen Spätfolgen der Shoah und zur transgenerationellen Weitergabe von Erinnerungen und Traumata.

Dienstag, 19.11.2019, 19.00 Uhr
Holbornsches Haus, Rote Str. 34, Göttingen

Klassenfoto mit Massen­mörder — Das Doppelleben des Artur Wilke

Vorlesung mit Jürgen Gückel (ehem. Redakteur des Göttinger Tageblatts)

Infos zum Buch:

beim Verlag

Die dunklen Geheimnisse eines Dorfes: Volksschullehrer war Nazi-Massen­mörder (Göttinger Tageblatt)

Der Lehrer, der ein Mörder war (Peiner Allgemeine)

My Grade School Teacher Was a Nazi Mass Murderer With a Secret Identity. SS officer Artur Wilke returned to his village after the war and became a grade school teacher. How could an entire community shut its eyes, and what happens when one boy, now 67, decides to talk? (Haaretz)

Veranstaltet von NS-Familien-Geschichte: hinter­fragen – erforschen – aufklären e.V.

Diese Veranstaltung wird gefördert durch das Bundesprogramm Demokratie LebenDiese Veranstaltung wird gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Göttingen

Das Einschulungsfoto zeigt 43 Kinder und einen Lehrer. Ein halbes Jahrhundert hat sich der Autor Zeit gelassen, der Frage ernsthaft nachzugehen, warum sein erster Lehrer so plötzlich weg war — aus dem Unterricht abgeholt, offenbar von der Polizei, für ein Jahrzehnt verschwunden und vom ganzen Dorf verschwiegen.

Die Recherche nach Leben und Taten des Lehrers Walter Wilke, der in Wahrheit Artur hieß und ein studierter Theologe und Massen­mörder war, sollte Jahre dauern und niemals zu einem abschließenden Ergebnis führen. Zutage gefördert wurde die verwirrende Familien­geschichte eines fanatischen National­sozialisten und SS-Führers, dessen erste Ehe von Heinrich Himmler persönlich genehmigt wurde, der binnen weniger Kriegsjahre vier Kinder zeugte, der 1945 in die Rolle seines gefallenen Bruders schlüpfte, zur Tarnung seiner wahren Identität erneut heiratete, schließlich als vermeintlicher Onkel Vormund seiner eigenen Kinder wurde und mit den Lehrer­abschlüssen seines Bruders eine ganze Generation Schüler der Volks­schule Stederdorf unter­richtete. Und das unter heimlicher Duldung durch die britischen Besatzungs­kräfte.

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Mittwoch, 20.11.2019, 19.45 Uhr
Clavier-Salon, Stumpfebiel 4, Göttingen

Das Ende einer kreativen Musikepoche

Ein Clavier- und Kammer­musikabend mit Werken von Komponist*innen, die während des National­sozialismus verfolgt oder ermordet oder deren Werke verboten wurden, gespielt von Studierenden der Klavier­klasse von Professor Zitter­bart (Hochschule für Musik, Theater und Medien, Hannover) und jungen inter­nationalen Preis­trägern.

Es wird eine Einführung in Leben und Werk ausgewählter Komponist*innen geben.

Es besteht nur ein Platz­kontingent von 60 Plätzen.
Reservierung:
gerritzitterbart@hotmail.com

Veranstaltet von der Geschichts­werkstatt Duderstadt in Kooperation mit dem Förder­verein Clavier-Salon e.V.

Das Programm:
Wladyslaw Szpilman, Mazurka
Erwin Schulhoff, Chanson
Paul Hindemith, Nacht­stück (aus der Suite „1922")
Dmitri Schostako­witsch, Präludium & Fuge c-Moll op. 84
Mieczyslaw Weinberg, Drei Kinder­stücke
Mieczyslaw Weinberg, Violon­cello-Konzert d-Moll op. 43

Die Interpreten:
Seo Young Lee, Violon­cello; Zeliang Bi, Juhyeon Lee, Jiexu Li, Nahyun Park, Shiyao Wang, Klavier

Der Rassenwahn der National­sozialisten machte auch vor der Musik und Kunst nicht halt. In den ersten 30 Jahren des 20. Jahr­hunderts hatte die Musik mit Mahler, Hindemith, Krenek und vielen anderen neue Höhe­punkte erreicht und neue Horizonte erschlossen. 1933 endete nicht unerwartet, da seit vielen Jahren angekündigt, diese Epoche der Viel­falt in der Musik. Ab jetzt sollte die Musik rein sein, rein von allem Undeutschen, Nicht­arischen. Jüdische Komponisten wie Schön­berg, Weill und Korn­gold erhielten Aufführ­verbot. Doch auch nicht­jüdische Komponisten standen unter dem Bann der National­sozialisten. Krenek wurde wegen seiner Oper „Jonny spielt auf“, die Comedian Harmonists wegen ihrer „Eunuchen­lieder“ und Marlene Dietrich als „Vaterlands­verräterin“ geächtet.

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Donnerstag 21.11.2019, 19:00 Uhr
Stadtlabor, Schildweg 1, Göttingen

Anti-muslimischer Rassismus und Anti­semitismus in der Welt­anschauung des Rechts­populismus

Zum Diskussion­sabend für die Migrations­gesellschaft lädt der DGB Kreis­verband Göttingen ein

Das Erstarken recht­spopulistischer Strömungen und Parteien weltweit bedeutet für Menschen jüdischen und muslimischen Glaubens gleicher­maßen eine Zunahme von Anfeindungen und Unsicherheit. Tödliche Angriffe auf Synagogen und Moscheen, so in Neuseeland und den USA, forderten zahlreiche Menschen­leben. Beide Gewalt­taten verbindet ein von Verschwörungs­theorien geprägtes Weltbild der Rechts­populisten und -extremen: die Behauptung eines „gesteuerten großen Austausches“ durch Einwanderung.

Der in Deutschland lebende Politik­wissenschaftler und Publizist Dr. Robert Ogman (Konstanz/ Leicter) ist ein scharfer Beobachter dieser Entwicklungen. In seinen Analysen plädiert er dafür, anti­muslimischen Rassismus und Anti­semitismus in Kombination und nicht gegeneinander zu betrachten, um gegen­wärtigen Rechts­populismus besser verstehen und bekämpfen zu können.

Freitag, 22.11.2019, 14.00 Uhr
KZ-Gedenk­stätte Moringen, Lange Str. 58, Moringen

Führung zur jüdischen Geschichte Moringens

Mit Uwe Reinecke

Veranstaltet von der KZ-Gedenk­stätte Moringen

Bereits 1938 existierte in Moringen keine jüdische Gemeinde mehr. Wie kam es dazu? Und was war das Schicksal der Moringer Juden? Zahlreiche Gebäude erzählen vom viel­fältigen jüdischen Leben der Stadt. Es fand seine erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1577, seitdem war es ein reich­haltiger Bestand­teil der städtischen Gemein­schaft. Mit der NS-Zeit fand dieser Teil des Moringer Alltags ein jähes Ende.

Der historische Rundgang beginnt bei der 1971 abgerissenen Schule. Weitere Stationen sind Wohn- und Geschäfts­häuser ehemaliger jüdischer Bürger und die 1838 errichtete Synagoge. Den Abschluss des Rundgangs bildet der jüdische Friedhof.

Der Rundgang dauert etwa zwei Stunden. Männliche Teil­nehmer werden gebeten, für den Besuch des jüdischen Friedhofs eine Kopf­bedeckung mit­zunehmen.

Donnerstag, 28.11.2019, 19.00 Uhr
Our House OM 10, Obere-Masch-Straße 10, Göttingen

Der NSU-Prozess: Eine kritische Bilanz
Was das Münchner Mammutverfahren geleistet hat — und was nicht

Vortrag und Diskussion mit Thies Marsen (Hörfunkjournalist, München)

Die Veranstaltung ist Teil des Rahmen­programms der Ausstellung „4074 Tage — Tatorte des NSU“.

Veranstaltet von der Geschichts­werkstatt Göttingen e.V. und der Dauer­ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangs­arbeit. Süd­nieder­sachsen 1939-1945“ in Kooperation mit dem Haus der Kulturen Göttingen

Mehr als fünf Jahre dauerte der Prozess um die Mord­serie des rechts­terroristischen NSU, an 438 Tagen wurde verhandelt, ehe im Juli 2018 die Urteile verkündet wurden. Thies Marsen hat das Mammut­verfahren vor dem Münchner Ober­landes­gericht u.a. für den Bayerischen Rundfunk beobachtet und zieht eine kritische Bilanz: Was hat der Prozess zur Aufklärung des NSU-Komplexes tatsächlich geleistet? Wo liegen die Leer­stellen und Defizite? Warum haben sich Gericht und Bundes­anwalt­schaft so konsequent geweigert, Versagen und Verstrickung staatlicher Organe zum Thema zu machen? Und wieso stand am Ende ein Urteil, das die Neonazis im Publikum jubeln ließ?