Veranstaltungen im Dezember 2019
Dauerausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945“ in der BBS II, Godehardstraße 11, Göttingen
NS-Zwangsarbeit in der südniedersächsischen Industrie
Eine Führung durch die Ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit“ mit Kim Wegner, Physikstudentin
Veranstaltet von der Geschichtswerkstatt Göttingen e.V. und der Dauerausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945“
Ohne ausländische Zwangsarbeitende wäre die deutsche Industrie während des Zweiten Weltkriegs zusammengebrochen. Die Führung zeigt, wie und unter welchen Lebens- und Arbeitsbedingungen verschleppte Menschen aus den von Deutschland besetzten Ländern auch in Südniedersachsen die Produktion in großen wie kleinen Betrieben aufrechterhalten mussten. Besonders in den Blick genommen werden dabei die Göttinger Optik- und Feinmechanik-Unternehmen wie Ruhstrat, Sartorius oder Winkel-Zeiss sowie die Heeresmunitionsanstalt in Volpriehausen, die Polte-Werke in Duderstadt sowie das Flakzeugamt auf dem Egelsberg in Göttingen.
Our House OM 10, Obere-Masch-Straße 10, Göttingen
Der NSU-Mord an Halit Yozgat in Kassel — Die Fragen bleiben
Vortrag und Diskussion mit Alexander Kienzle, Rechtsanwalt des Vaters des Ermordeten, Hamburg
Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms der Ausstellung „4074 Tage — Tatorte des NSU“.
Veranstaltet von der Geschichtswerkstatt Göttingen e.V. und der Dauerausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945“ in Kooperation mit dem Haus der Kulturen Göttingen
Am 6. April 2006 wurde in Kassel der Internetcafé-Betreiber Halit Yozgat, 21 Jahre alt, vom NSU erschossen. Die Rechtsterroristen begingen diesen neunten Mord nur zwei Tage nach der Ermordung von Mehmet Kubaşık in Dortmund. Ein Beamter des hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz war zur Tatzeit vor Ort. Der Fall wirft auch nach dem langwierigen NSU-Prozess und trotz der Aufklärungsversuche durch politische Untersuchungsausschüsse und zivilgesellschaftliches Engagement immer noch viele Fragen auf.
Kino Lumière, Geismar Landstr. 19, Göttingen
„Der Balkon — Wehrmachtsverbrechen in Griechenland“
Dokumentarfilm, Griechenland 2017, griechisch mit deutschen Untertiteln
Ein Film von Chrysanthos Konstantinidis über die Vernichtung des Dorfes Lyngiádes am 3. Oktober 1943.
Veranstaltet von der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes — Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Kreisvereinigung Göttingen in Kooperation mit dem Filmtheater Lumiere und weiteren Unterstützern.
Der Eintritt zum Film ist kostenlos. Besucher*innen werden gebeten, sich nach der Veranstaltung mit einer kleinen Spende an der Deckung der Kosten beteiligen.
Lyngiades ist ein kleines Dorf in Epirus, im Nordwesten Griechenands. Wegen seiner exponierten Lage wird es auch der „Balkon“ der Provinzhauptstadt Ioannina genannt. Am 3. Oktober 1943 fallen Soldaten der Wehrmachtsdivision „Edelweiß“ in das Dorf ein. Sie treiben die Einwohner in die Keller der Häuser, mähen Frauen, Kinder, Alte mit Maschinengewehren nieder und zünden das gesamte Dorf an. Nur fünf Einwohner des Dorfes überleben diese Gräueltat der Wehrmacht.
Die Geschichte dieses Verbrechens und seiner juristischen Verleugnung hat Professor Christoph Schminck-Gustavus in seinem Buch „Feuerrauch“ dokumentiert. Er reiste bereits 1989 an den Ort, der noch heute vom Schrecken gezeichnet ist. Er hat die letzten Überlebenden des Massakers gefunden, ihre Berichte aufgezeichnet und Archive gesichtet.
Weiterlesen ...Filmtheater Lumière, Geismar Landstraße 19, Göttingen
„Gelem, Gelem — wir gehen einen langen Weg“
Filmvorführung und Diskussion
Veranstaltet vom Roma Center e.V.
Das Roma Center zeigt den Film „Gelem, Gelem — wir gehen einen langen Weg“. Der Film erzählt eine Geschichte der Kämpfe um das Bleiberecht von Roma. Entstanden zwischen Herbst 1989 und Frühjahr 1991 dokumentiert er eine der größten und intensivsten Protestewegungen von Roma in Deutschland, die ihre Forderungen von Stadt zu Stadt getragen hat.
Nach der Vorführung diskutieren wir mit Rudko Kawczynski. Er ist Protagonist des Films und war Mitorganisator des Protests. Wie weit sind wir gegangen? Wo haben uns die Proteste hingeführt? Welche Kämpfe bleiben?