Veranstaltungen im Dezember 2018
Treffpunkt: Gedenkstein für die Widerstandsmenschen beim Thomas-Bürgenthal-Haus (Stadtbibliothek) – Ecke Paulinerstraße/Gotmarstraße 8, Göttingen
Widerstand, Resistenz und Verfolgung in Göttingen
Ein Stadtrundgang
Der Rundgang wird geleitet von Joachim Bons, Rainer Driever, Lisa Grow und Günther Siedbürger.
Veranstaltet von der Geschichtswerkstatt Göttingen
Der Stadtrundgang führt zurück in die Anfangszeit des Nationalsozialismus in Göttingen. Sozialdemokrat*innen, Gewerkschafter*innen, KPD und andere linksgerichtete Kräfte waren erklärte Ziele der Verfolgung durch das neue Regime. Wir zeigen Orte dieser ersten Repressionswelle ab Frühjahr 1933 und gehen anhand der Geschichten ausgewählter Akteur*innen auf antifaschistischen Widerstand und Resistenz in Göttingen ein. Zudem werden Streiflichter die Schicksale ausländischer Zwangsarbeiter*innen in Göttingen beleuchten.
Holbornsches Haus, Rote Str. 34, Göttingen
Von der „vorbeugenden Verbrechensbekämpfung“ zum bayerischen Polizeigesetz
Vortrag und Diskussion mit Rasmus Kahlen, Fachanwalt für Strafrecht
Veranstaltet von f_act und OLAfA
Ein juristisches Mittel des NS-Unrechtsstaates war die „vorbeugende Verbrechensbekämpfung“. Vorgeblich um die Bevölkerung zu schützen, wurden Menschen ohne Tatvorwurf inhaftiert. Die „Schutz-“ und „Vorbeugehaft“ befähigte Behörden, alle zu entrechten, die nicht der NS-Ideologie entsprachen.
Einige dieser Gesetze hatten auch nach 1945 Bestand. Der Grundgedanke der „vorbeugenden Verbrechensbekämpfung“ behauptet im deutschen Recht erschreckende Aktualität, etwa bezüglich sogenannter „Gefährder“, bei der Einführung umfassender Polizeigesetze oder der „Sicherungsverwahrung“.
Wir zeigen Kontinuitäten, die Bedeutung der Unschuldsvermutung und wie sie im Widerspruch zu einer „vorbeugenden Verbrechensbekämpfung“ steht.
Dauerausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945“ in der BBS II, Godehardstraße 11, Göttingen
Der Wahrheit auf der Spur: Wie recherchiert man die Beteiligung von Familienmitgliedern am Nationalsozialismus?
Veranstaltet von NS-Familien-Geschichte: hinterfragen – erforschen – aufklären e.V.
Die Veranstaltung will anregen, sich mit der NS-Vergangenheit der eigenen Familie auseinander zu setzen und dazu Hilfestellung geben.
Am Beispiel realer Recherchen wird gezeigt, wie erkenntnisreich solche Nachforschungen sind. Anschließend werden die unterschiedlichen Methoden zum Recherchieren erläutert.
Das Handout mit Tipps zur Recherche können Sie hier herunterladen (PDF)
Weiterlesen ...Holbornsches Haus, Rote Str. 34, Göttingen
„Verbrannte Orte“ — Ein Onlineatlas zu den Orten der nationalsozialistischen Bücherverbrennungen 1933
Projektvorstellung und Diskussion mit Jan Schenck
Veranstaltet von f_act
Unmittelbar nach ihrer Machtübernahme intensivierten die Nationalsozialist_innen die Einschüchterung politischer Gegner_innen. Einen Höhepunkt dieser Einschüchterungsaktionen stellt die „Liste des undeutschen Geist“ dar, auf deren Grundlage am 10. Mai 1933 in mehr als 20 deutschen Städten Bücherverbrennungen durchgeführt wurden. Diese später als „wider den undeutschen Geist“ bekannte Aktion wurde maßgeblich aus der „Deutschen Studentenschaft“ organisiert und umgesetzt. Sie diente vielfach als Vorbild für weitere Bücherverbrennungen. Die Orte der insgesamt über 90 Verbrennungen sind heute weitgehend unsichtbar.
Jan Schenck stellt sein Projekt „Verbrannte Orte“ vor. Er dokumentiert Bücherverbrennungen fotografisch und kombiniert die Bilder mit historischen Erläuterungen und Erinnerungen von Zeitzeug_innen zu einem interaktiven Atlas. Ziel seines Projekts ist eine umfassende Kartierung der Bücherverbrennungen im Nationalsozialismus..