Veranstaltungen im Dezember 2017
BBS-Forum, Hullerser Tor 4, Einbeck
„Swing heil!“
Ein Doku-Musik-Theater aus Saarbrücken
Der Eintritt beträgt 10 €
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Moringen in Kooperation mit Kultur im Esel e.V. Die Veranstaltung wird gefördert vom LAP des Landkreises Northeim
„Swing heil!“ erzählt die Geschichte der Verfolgung der Swing-Jugend im Nationalsozialismus. Das Stück beschreibt die musikalische Leidenschaft der Jugendlichen, die Repression und Verfolgung durch den NS-Staat und die Haft im Jugend-KZ Moringen. Regisseur Peter Tiefenbrunner, der für das Stück sorgsam in Archiven recherchiert hat, lässt viele ehemalige Häftlinge des Jugend-KZ Moringen zu Wort kommen, indem er aus Interviews mit ihnen zitiert und so berührende Szenen schafft. Engagierte Schauspieler und großartige Musiker — ein packendes Stück!
Weiterlesen ...Holbornsches Haus, Rote Straße 43, Göttingen
Zeitzeichen Zwangsarbeit. Was braucht es für ein Gedenken aus heutiger Sicht?
Veranstaltet von DGB-Kreisverband Göttingen, Geschichtswerkstatt Göttingen und der Dauerausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit in Südniedersachsen 1939-1945“.
Im Laufe des Zweiten Weltkriegs wurden über 13 Millionen Menschen – Männer, Frauen und Kinder – aus besetzten Ländern zur Zwangsarbeit nach Deutschland angeworben, dienstverpflichtet oder gewaltsam deportiert. NS-Zwangsarbeit war ein Massenverbrechen, das auf einem rassistischen Menschenbild basierte. Noch heute lassen sich die Spuren dieses Unrechts in vielen Familien aufspüren, die nach 1945 in der Bundesrepublik geblieben oder später eingewandert sind. Wie können ihre Perspektiven zur Gedenkpolitik und zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in der heutigen Gesellschaft beitragen?
Weiterlesen ...Göttinger Zeitzeugenprojekt, Am Goldgraben 14, Göttingen
„Ein Pastor und sein Dienst für den Frieden“.
Ein Erzählcafé mit Pastor Walter Merz
Moderiert durch Laura Marahrens
Veranstaltet von der Freien Altenarbeit e.V. in Kooperation mit Aktion Sühnezeichen.
„Im Bewusstsein, dass die Folgen des Nationalsozialismus noch immer spürbar sind und nur durch einen intensiven Dialog überwunden werden können, setzt sich Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) für eine Verständigung zwischen den Generationen, Kulturen, Religionen und Völkern ein.“ (Quelle: ASF-Homepage) Davon angesprochen, leistete Walter Merz (Jg. 1959, evangelischer Pastor) in den 1980er Jahren mit der evangelischen Jugend Moringen seinen ersten Freiwilligendienst in Auschwitz. Dieser prägenden Erfahrung folgte sein Friedensdienst in der Folkertsma Stichting, die von Rabbiner Yehuda Aschkenasy geprägt wurde, wo er einen Katalog über die bedeutenden Bibliotheksbestände erstellte. Davon wird er berichten und wie ihn diese Zeiten geprägt haben.
Gemeindesaal der Reformierten Kirche, Untere Karspüle, Göttingen
„Das Leben danach.“ Der Holocaust durch die Augen eines Nachkommen von Prager Juden, die Auschwitz überlebt haben
Ein Vortrag mit Michal Arend
Veranstaltet von der Projektwerkstatt „Spurensuche“ in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V.
Die Zeitzeugenschaft der zweiten Generation nach dem Holocaust wird für uns immer wichtiger, haben wir doch in diesen Zeugen wichtige Gesprächspartner, die die Erinnerung daran als ihr Vermächtnis bewahren und direkt weitergeben können. Michal Arend hat die jüdische Erinnerungsstätte Cernovice bei Tabor in Südböhmen gegründet und wird neben seiner Lebensgeschichte auch dieses Projekt vorstellen und u.a. über die Einrichtung des dortigen Erinnerungspfades berichten.
T-Keller, Geismar Landstr. 19, Göttingen
„Schwestern, vergesst uns nicht!“
Vortrag und Diskussion mit Annegrit Berghoff, Lagergemeinschaft und KZ-Gedenkstätte Moringen
Veranstaltet von der Gruppe f_act — feminist action
Im Zentrum der Veranstaltung steht ein ca. 40-minütiger Film über die beiden antifaschistischen Widerstandskämpferinnen Hed Regnart und Hilde Faul-Gerber. In Interviews beschreiben diese ihre politische Arbeit in der Weimarer Republik, den Widerstand im Nationalsozialismus, Verfolgung, Haft und Internierung im Frauenkonzentrationslager Moringen. Für beide war selbstverständlich „Der Krieg kommt, da müsste man was unternehmen“ ...und sie unternahmen etwas. Sowohl Hed Regnart als auch Hilde Faul-Gerber waren im Rahmen der Lagergemeinschaft KZ Moringen organisiert. Eingerahmt wird der Film durch blitzlichtartige Informationen und Gedanken zu Frauen, Widerstand und warum Erinnerung so wichtig ist.
Holbornsches Haus, Rote Straße 43, Göttingen
„Eine deutsche Kleinstadt nach dem Nationalsozialismus — Zur Geschichte und Nachgeschichte der NS-Zeit in Duderstadt und im Untereichsfeld“
Eine Lesung mit Ute Delimat, Brita Bunke-Wucherpfennig (Geschichtswerkstatt Duderstadt) und Hans-Georg Schwedhelm (Unterstützungsgruppe der Ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit in Südniedersachsen 1939-1945“)
Veranstaltet von der Dauerausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit in Südniedersachsen 1939-1945“
Götz Hütt widerlegt in seinem Buch „Eine deutsche Kleinstadt nach dem Nationalsozialismus“ die These, dass das Eichsfeld mit dem NS-Regime wenig zu tun gehabt habe. Ein erheblicher Teil der Bevölkerung in Duderstadt hat mitgemacht und dem NS-Regime in vielerlei Hinsicht zugearbeitet. Die Nachkriegszeit in Duderstadt war geprägt durch die Kontinuität alter Denkweisen, durch Leugnen und Verharmlosung der eigenen Beteiligung, aber auch durch Versuche, nachträglich in eine Opferrolle zu schlüpfen. Götz Hütt hat dafür Beispiele aus der Verwaltung, den Kirchen, der Wirtschaft, der Lehrerschaft und der Bevölkerung vielfältig recherchiert und aus verschiedenen Blickwinkeln differenziert beleuchtet. Er würdigt aber auch die Versuche aus der jüngeren Vergangenheit, die Geschichte des NS in Duderstadt ehrlich aufzuarbeiten. Dies belegt er anhand der Arbeit von Duderstädter Erinnerungsstätten.