Veranstaltungen im Dezember 2015
Café Kabale, Geismar Landstr. 19, Göttingen
Änderung von Veranstaltungsort und Uhrzeit: Die Veranstaltung findet im Café Kabale, Geismar Landstr. 19, um 20:00 Uhr statt.
Die Geschichte des Ghettos von Białystok und das Massaker vom 27. Juni 1941
Veranstaltet von OLAfA (Offene Linke — Alles für Alle)
Die Stadt Białystok war, neben Łódź und Warschau, ein bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens in Polen. Über die Hälfte der Bevölkerung von Białystok waren Jüdinnen und Juden, der Ort ein Schmelztiegel kulturellen Lebens in Polen.
Als Deutschland 1939 Polen überfiel, lag Białystok in dem vom Hitler-Stalin-Pakt festgelegten Teil Polens, der von der Sowjetunion besetzt wurde. Mit dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 war Białystok eine der ersten Städte, die die Deutschen einnahmen. Am 27. Juni 1941 verübten Wehrmachts- und Polizeieinheiten gemeinsam ein Massaker an der jüdischen Bevölkerung Białystoks bei dem mehr als 1.000 Menschen ermordet wurden. Dieser Tag kann als exemplarisch gelten für Verhältnisse und Prinzipien, die sowohl die Shoah, als auch den Vernichtungskrieg erst ermöglichten. Der Vortrag möchte zum einen die Geschichte der Stadt Białystok und ihrer Bevölkerung vorstellen und einführend die sozialen Mechanismen hervorheben, die das Massaker ermöglichten.
Fanraum Supporters Crew Göttingen 05, Obere-Masch-Str. 10 // Happy Carrot, Gotmarstr. 10 // Buchladen Rote Straße, Nikolaikirchhof 7 // Birds, Nikolaistr. 8 // Bistro Löwenstein, Rote Str. 28 // Vinyl-Reservat, Papendiek 23 // Dabis Kaffeestube, Rote Str. 39 — Göttingen
Jüdischer Widerstand im Nationalsozialismus
Ausstellung und Stadtrundgang
An jedem der genannten Orte wird eine Tafel ausgestellt sein. Ab dem 21. Dezember sind alle Tafeln im Café Kabale zu sehen.
Am Sonnabend, 05. Dezember um 15 Uhr wird die Ausstellung mit einem Stadtrundgang und kurzen Vorträgen eröffnet. Treffpunkt ist der Platz der Synagoge
Veranstaltet von der OLAfA (Offene Linke — Alles für Alle)
Die Ausstellung informiert über verschiedene Formen, Orte und Ausprägungen jüdischen Widerstands im Nationalsozialismus: Von erfolgreichen Aufständen, wie denen in den Vernichtungslagern Sobibór und Treblinka, über den verzweifelten Widerstand der Jüdinnen und Juden des Warschauer Ghettos, bis hin zu der unbekannteren Geschichte jüdischer FallschirmspringerInnen aus dem Mandatsgebiet Palästina, die sich über Europa absetzen ließen, um den Widerstand in Ghettos und Konzentrationslagern zu organisieren.
Wallstein Verlag, Geiststraße 11, Göttingen
Die nationalsozialistischen Konzentrationslager im letzten Kriegsjahr
Buchvorstellung mit anschließender Diskussion
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Kooperation mit dem Wallstein Verlag
Die Historiker Stefan Hördler (Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora) und Jens-Christian Wagner (Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten) stellen ihre neuen Publikationen zur Geschichte des KZ-Systems im letzten Kriegsjahr zur Diskussion. Im Mittelpunkt steht die Frage nach dem Spannungsverhältnis zwischen Politik und Ökonomie sowie zwischen Chaos und Rationalisierung.
Gemeindesaal der Jüdischen Gemeinde, Angerstr. 14
Das KZ Ozarichi bei Minsk — ein Todeslager der Wehrmacht
Vortrag und Film
Veranstaltet durch VVN-BdA und Projektwerkstatt „Spurensuche“ Hoher Hagen
Im Frühjahr 1944 verschleppte die Deutsche Wehrmacht fast 50.000 Zivilisten in improvisierte Lager bei dem weißrussischen Ort Ozarichi. Als die Rote Armee diese Menschen befreite, waren ca. 9.000 von ihnen an den barbarischen Bedingungen gestorben oder ermordet worden. Die Einrichtung dieser Todeslager gilt als das größte Einzelverbrechen der Wehrmacht. Weitgehend unbekannt geblieben ist, dass dabei der Göttinger General Friedrich Hoßbach eine federführende Rolle innehatte. Unter der Leitung von Christoph Rass entstand 2006 die Dokumentation „Ozarichi 1944 — Spuren eines Kriegsverbrechens“. Einer seiner Mitarbeiter war Aliaksandr Dalhouski. Er wird über die Entstehungsgeschichte dieses Films und seine aktuelle Arbeit bei der Geschichtswerkstatt Minsk berichten.
ver.di (2. Stock, Großer Saal), Groner-Tor Straße 32, Göttingen
Bruno Jung — Göttinger Ehrenbürger und Schreibtischtäter in Luxemburg
Vortrag und Diskussion
Veranstaltet von NS-Familien-Geschichte: hinterfragen – erforschen – aufklären e.V. in Kooperation mit ver.di Göttingen
Der Vortrag zeichnet bereits bekannte und neue Daten aus Jungs Karriere in der NS-Zeit nach. Seine Tätigkeit am Schreibtisch im annektierten Luxemburg hatte für viele tödliche Folgen.
Jung war Oberbürgermeister Göttingens von 1926 bis April 1938. In den Jahren 1940 / 1941 arbeitete er als Justiziar beim nationalsozialistisch ausgerichteten Stalling-Verlag, zwischen 1941 und 1944 war er Landrat im Kreis Esch-sur-Alzette in Luxemburg.
Weiterlesen ...KZ-Gedenkstätte Moringen, Lange Str. 58, Moringen
Führung zum Männer-KZ Moringen
Mit Hans Helms
Bitte anmelden: info@gedenkstaette-moringen.de oder 05554-2520
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Moringen
Bereits im April 1933 auf dem Gelände des Werk- und Arbeitshaus Moringen eröffnet, war das Männer-KZ Moringen eines der ersten Konzentrationslager des nationalsozialistischen Staates. Eingerichtet, um die Opposition handlungsunfähig zu machen und politischen Widerstand im Keim zu ersticken, waren hier bis November 1933 etwa 1.000 oppositionell oder antifaschistisch eingestellte Männer inhaftiert. Mit dem Männer-KZ beginnt in Moringen eine insgesamt zehnjährige Geschichte nationalsozialistischer Konzentrationslager.
Café Kollektiv Kabale, Geismar Landstr. 19, Göttingen
„Mutter war besser als Du, sie war nicht so weibisch wie Du“ —
Scham & Geschlecht in Auseinandersetzungen von Nachkommen nationalsozialistischer Täter_innen
Vortrag und Diskussion mit Dr. Konstanze Hanitzsch
Veranstaltet von der Gruppe f*act — feminist action
Die Gender- und Literaturwissenschaftlerin Konstanze Hanitzsch, Forschungskoordinatorin des Göttinger Zentrums für Geschlechterforschung und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Göttingen, ist Autorin des Buches „Deutsche Scham. Gender. Medien. Täterkinder“. Darin analysiert sie Texte und Dokumentarfilme von Nachkommen nationalsozialistischer TäterInnen im Hinblick auf die Bedeutung von Scham und geschlechtlichen Codierungen. In der Veranstaltung soll über dieses Buch gesprochen werden. Darüber hinaus möchte dieser Abend an die Lesung mit Niklas Frank aus dem letzten Zyklus des 27. Januar Bündnisses anknüpfen und hier eine kritische Diskussion von Franks Texten ermöglichen. Hanitzsch analysiert dessen Auseinandersetzung mit dem in Nürnberg hingerichteten Kriegsverbrecher Hans Frank vor dem Hintergrund der Verbindung von Scham und Geschlecht.