Veranstaltungen im Dezember 2012 :: Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Veranstaltungen im Dezember 2012

Freitag, 7. Dezember 2012, 19.30 Uhr
Holbornsches Haus, Rote Straße 34, Göttingen

Erinnerungskultur und Gedenk­stättenpädagogik vor neuen Herausforderungen

Vortrag und Gespräch mit Detlef Garbe, Direktor der KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Veranstaltet von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste

Veränderungen wie das Fehlen von Zeit­zeug_innen stellen die Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit vor neue Heraus­forderungen. Detlef Garbe referiert ein­leitend über die Geschichte des KZs und den Zeitraum bis zur Eröffnung der Gedenk­stätte Neuengamme. Im Zentrum seines Vortrags stehen dann die dortigen neueren päda­gogischen Angebote und seine Erfahrungen in der Mitwirkung von internationalen Freiwilligen. Die Gedenkstätte Neuengamme arbeitet mit Freiwilligen der Organisation „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste" zusammen, die aus dem Ausland für jeweils ein Jahr nach Deutschland kommen und sich in diesem Rahmen engagieren.

Samstag, 8. Dezember 2012, 15 Uhr
KZ-Gedenkstätte Moringen, Lange Straße 58, Moringen

Führung zum Jugend-KZ Moringen

Mit Hans Helms, pädagogischer Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Moringen

Nähere Informationen und Anmeldung: 05554/2520, info@gedenkstaette-moringen.de

Veranstaltet von der KZ-Gedenk­stätte Moringen

Die Häftlinge des Jugend-KZ Moringen waren SS-Terror, Hunger und Zwangsarbeit aus­gesetzt. Ab 1941 war das Jugend-KZ Experimentierfeld innerhalb der Ns-Rassen­politik. Unter Leitung von Dr. Robert Ritter versuchten sogenannte Kriminalbiologen, ihre These, wonach Kriminalität und „Asozialität“ erblich bedingt seien, mit pseudowissenschaftlichen Untersuchungen an den Häftlingen zu belegen.

Donnerstag, 13. Dezember 2012, 17.30 Uhr
ver.di-Gewerkschaftshaus, Groner-Tor-Straße 32, Göttingen

Gewerkschaften und National­sozialismus – Arbeiter ohne Gewerkschaften

Vortrag und Diskussion mit dem Politikwissenschaftler Jo Bons

Veranstaltet von ver.di Göttingen und ver.di Bildungswerk

Binnen weniger Monate nach der Macht­übernahme durch die NSDAP 1933 wurden die Arbeiterparteien und die Gewerkschaften ausgeschaltet und in die Illegalität gedrängt. Die Nazi-Herrschaft bedeutete aber auch das Ende der Betriebsräte und jeder legalen Streikmöglichkeit. Worin bestanden die gesell­schaftspolitischen Ziele des National­sozialismus und wie war sein Verhältnis zur sogenannten „sozialen Frage“? Welche Folgen hatte die Umgestaltung der Regel­ungs­formen sozialer Interessen­vertretung? Wie entwickelten sich die Arbeits-, Lohn- und Lebensbedingungen von abhängig Beschäftigen ohne Gewerk­schaften? Welche Chancen hatte der politische Widerstand und wie war es um die Stabilität des Regimes bestellt? Um diese Fragen soll es in dem Vortrag gehen – aber auch darum, wie das Verhältnis der extremen Rechten heute zu Gewerkschaften und zur sozialen Frage aussieht.

Samstag, 15. Dezember 2012, 16 Uhr bis 19 Uhr
Nachbarschaftszentrum Mehrgenerationenhaus Grone, Deisterstraße 10, Göttingen

„DenkMal weiter“

Workshop bzw. Input und Diskussion mit Emran Elmazi (Amaro Drom e.V.)

Zur besseren Planbarkeit bitten wir um eine kurze Anmeldung an femko.goe@gmail.com

Veranstaltet von der queer-feministischen Gruppe FemKo

Am 24. Oktober 2012 wurde in Berlin das „Denkmal für die Opfer des national­sozialistischen Völkermordes an den Sinti und Roma“ eingeweiht und damit eine lange bestehende Forderung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma erfüllt. Dabei hatte die Bundesregierung die Errichtung bereits vor mehr als 20 Jahren beschlossen. Warum dauerte die Umsetzung derart lange? Und welche Symbolik steckt hinter dem Denkmal? Der Workshop mit Emran Elmazi, dem Vorsitzenden des interkulturellen Jugendverbands „Amaro Drom“ für Roma und Nicht-Roma, soll nicht nur einen Überblick über die geschichtlichen Ereignisse und die Entstehung des Denkmals vermitteln, sondern auch auf seine Symbolik, die Fernwirkung und die damit verbundene Verantwortung für Gegenwart und Zukunft hinweisen.

Samstag, 15. Dezember 2012, 19.30 Uhr
Buchladen Rote Straße, Nikolaikirchhof 7, Göttingen

„Zugang erwünscht“

Film über das ehemalige Jugend­konzentrationslager für Mädchen und junge Frauen Uckermark

Veranstaltet vom Buchladen Rote Straße und der Geschichtswerkstatt Göttingen

Eine Gruppe feministischer Anti­faschist_ innen begann 1997, die Geschichte des ehemaligen Jugendkonzentrationslagers für Mädchen und junge Frauen und späteren Vernichtungslagers Uckermark aus der Vergessenheit zu holen. Ihr Konzept stellt sich traditioneller Gedenkpolitik entgegen. Mittlerweile gibt es Pläne staatlicher Institutionen, auf dem Gelände beim KZ Ravensbrück einen Gedenkort zu errichten. Konträre Positionen zu Gedenkpolitik und -praxis stehen sich dabei gegenüber. Wird das Gedenken zum Bereich staatlicher und akademischer Institutionen, oder bleibt eine offene zugängliche Praxis erhalten? Zwei Aktivistinnen der „Initiative für einen würdigen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark e.V.“ werden den gerade fertig gestellten Film „Zugang erwünscht“ vorstellen und aus ihrer Praxis berichten.