Veranstaltungen im Dezember 2012
Holbornsches Haus, Rote Straße 34, Göttingen
Erinnerungskultur und Gedenkstättenpädagogik vor neuen Herausforderungen
Vortrag und Gespräch mit Detlef Garbe, Direktor der KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Veranstaltet von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste
Veränderungen wie das Fehlen von Zeitzeug_innen stellen die Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit vor neue Herausforderungen. Detlef Garbe referiert einleitend über die Geschichte des KZs und den Zeitraum bis zur Eröffnung der Gedenkstätte Neuengamme. Im Zentrum seines Vortrags stehen dann die dortigen neueren pädagogischen Angebote und seine Erfahrungen in der Mitwirkung von internationalen Freiwilligen. Die Gedenkstätte Neuengamme arbeitet mit Freiwilligen der Organisation „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste" zusammen, die aus dem Ausland für jeweils ein Jahr nach Deutschland kommen und sich in diesem Rahmen engagieren.
KZ-Gedenkstätte Moringen, Lange Straße 58, Moringen
Führung zum Jugend-KZ Moringen
Mit Hans Helms, pädagogischer Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Moringen
Nähere Informationen und Anmeldung: 05554/2520, info@gedenkstaette-moringen.de
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Moringen
Die Häftlinge des Jugend-KZ Moringen waren SS-Terror, Hunger und Zwangsarbeit ausgesetzt. Ab 1941 war das Jugend-KZ Experimentierfeld innerhalb der Ns-Rassenpolitik. Unter Leitung von Dr. Robert Ritter versuchten sogenannte Kriminalbiologen, ihre These, wonach Kriminalität und „Asozialität“ erblich bedingt seien, mit pseudowissenschaftlichen Untersuchungen an den Häftlingen zu belegen.
ver.di-Gewerkschaftshaus, Groner-Tor-Straße 32, Göttingen
Gewerkschaften und Nationalsozialismus – Arbeiter ohne Gewerkschaften
Vortrag und Diskussion mit dem Politikwissenschaftler Jo Bons
Veranstaltet von ver.di Göttingen und ver.di Bildungswerk
Binnen weniger Monate nach der Machtübernahme durch die NSDAP 1933 wurden die Arbeiterparteien und die Gewerkschaften ausgeschaltet und in die Illegalität gedrängt. Die Nazi-Herrschaft bedeutete aber auch das Ende der Betriebsräte und jeder legalen Streikmöglichkeit. Worin bestanden die gesellschaftspolitischen Ziele des Nationalsozialismus und wie war sein Verhältnis zur sogenannten „sozialen Frage“? Welche Folgen hatte die Umgestaltung der Regelungsformen sozialer Interessenvertretung? Wie entwickelten sich die Arbeits-, Lohn- und Lebensbedingungen von abhängig Beschäftigen ohne Gewerkschaften? Welche Chancen hatte der politische Widerstand und wie war es um die Stabilität des Regimes bestellt? Um diese Fragen soll es in dem Vortrag gehen – aber auch darum, wie das Verhältnis der extremen Rechten heute zu Gewerkschaften und zur sozialen Frage aussieht.
Nachbarschaftszentrum Mehrgenerationenhaus Grone, Deisterstraße 10, Göttingen
„DenkMal weiter“
Workshop bzw. Input und Diskussion mit Emran Elmazi (Amaro Drom e.V.)
Zur besseren Planbarkeit bitten wir um eine kurze Anmeldung an femko.goe@gmail.com
Veranstaltet von der queer-feministischen Gruppe FemKo
Am 24. Oktober 2012 wurde in Berlin das „Denkmal für die Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an den Sinti und Roma“ eingeweiht und damit eine lange bestehende Forderung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma erfüllt. Dabei hatte die Bundesregierung die Errichtung bereits vor mehr als 20 Jahren beschlossen. Warum dauerte die Umsetzung derart lange? Und welche Symbolik steckt hinter dem Denkmal? Der Workshop mit Emran Elmazi, dem Vorsitzenden des interkulturellen Jugendverbands „Amaro Drom“ für Roma und Nicht-Roma, soll nicht nur einen Überblick über die geschichtlichen Ereignisse und die Entstehung des Denkmals vermitteln, sondern auch auf seine Symbolik, die Fernwirkung und die damit verbundene Verantwortung für Gegenwart und Zukunft hinweisen.
Buchladen Rote Straße, Nikolaikirchhof 7, Göttingen
„Zugang erwünscht“
Film über das ehemalige Jugendkonzentrationslager für Mädchen und junge Frauen Uckermark
Veranstaltet vom Buchladen Rote Straße und der Geschichtswerkstatt Göttingen
Eine Gruppe feministischer Antifaschist_ innen begann 1997, die Geschichte des ehemaligen Jugendkonzentrationslagers für Mädchen und junge Frauen und späteren Vernichtungslagers Uckermark aus der Vergessenheit zu holen. Ihr Konzept stellt sich traditioneller Gedenkpolitik entgegen. Mittlerweile gibt es Pläne staatlicher Institutionen, auf dem Gelände beim KZ Ravensbrück einen Gedenkort zu errichten. Konträre Positionen zu Gedenkpolitik und -praxis stehen sich dabei gegenüber. Wird das Gedenken zum Bereich staatlicher und akademischer Institutionen, oder bleibt eine offene zugängliche Praxis erhalten? Zwei Aktivistinnen der „Initiative für einen würdigen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark e.V.“ werden den gerade fertig gestellten Film „Zugang erwünscht“ vorstellen und aus ihrer Praxis berichten.